Dokumentarfilm, 49 Min, 2013
Sprache: Schweizerdeutsch/ Deutsch, Untertitel: e/ d/ f
 

Synopsis

Herr Strässle ist mit dem Motorrad in eine Wand gefahren. Frau Speck erkrankte an einem Hirntumor und wurde von ihrem Ehemann verlassen. Herr Nimani leidet seit dem Jugoslawienkrieg an Depressionen.

Alle sind auf finanzielle Hilfe des Schweizer Staates angewiesen. Ihre Situation wird in einem Assessment von Vertretern der Sozialversicherungen und des Sozialdienstes beurteilt. In einer Stunde wird ein Integrationsplan aufgestellt, um die Betroffenen wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern.

Der Film blickt hinter die Kulissen des Sozialstaates und zeigt die von Macht und Ohnmacht geprägten Gespräche zwischen Experten und Betroffenen.


 

Screenings


 
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Vergangene Screenings:

TV-Ausstrahlung

Mi 19. November 00.10 auf SRF 1

Neues Kino, Basel

Do 18. September 21.00 (mit anschliessendem Gespräch mit dem Regisseur)
Fr 19. September 21.00

Filmfest Malans

Sa 30. August 20.00 (mit anschliessendem Gespräch mit dem Regisseur)

Planet 13, Basel

Fr 27. Juni 20.00 (mit anschliessendem Gespräch mit dem Regisseur)

Karlsruhe, Dokumentarfestival, 2014

Hamburg, 11. Dokumentarfilmwoche, 2014

Tartu, Worldfilmfestival Tartu, 2014

Freier Film, Aarau

Mo 24.März 20.30 (mit anschliessendem Gespräch mit dem Regisseur)
Mi 26. März 18.00

Kino Kunstmuseum, Bern

Mo 3. März 20.30 (mit anschliessendem Gespräch mit dem Regisseur, moderiert von der Soziologin Andrea Glauser)
So 9. März 17.00
Fr 21. März 17.00

Unabhängige Fachstelle für Sozialhilferecht UFS

Mi 5. März 2014 20:00 Uhr, Gemeinschaftsraum der ABZ, Seebahnstrasse 201, 8004 Zürich (mit anschliessendem Gespräch mit dem Regisseur)

Kino Kinok, St. Gallen

Di 14. Januar 20.30 (In Anwesenheit des Regisseurs Mischa Hedinger und des Soziologen Peter Schallberger. Das Gespräch moderiert die Kulturwissenschaftlerin Patricia Holder)
Mo 20. Januar 19.00
Do 30. Januar 18.45
Mo 03. Februar 17.30
Mo 10. Februar 17.30
Di 11. Februar 17.30
Mo 17. Februar 17.30
Di 4. März 17.30

Filmpodium Biel

Mo 26. Februar 20.00 (mit anschliessendem Gespräch mit dem Regisseur)

Stattkino, Luzern

Mi 5. Februar 19.00 (mit anschliessendem Gespräch mit dem Regisseur)
So 16. Februar 14.30

Solothurner Filmtage

Kino Canva Blue & Canva Club (Doppelvorstellung):
So 26. Januar 14.15 / 14.30
Kino im Uferbau:
Do 30. Januar 11.30

Kino Xenix, Zürich

Do 21. November 21.15 (mit anschliessendem Gespräch mit dem Regisseur, moderiert von Reto Bühler)

Duisburg, 37. Duisburger Filmwoche, 2013

 
 

Pressestimmen

 
«Hier wird über Schicksale entschieden» – Interview im Strassenmagazin Surprise
 
«Der Film ermöglicht einen Einblick, was dabei herauskommt, wenn der politische Diskurs über den Sozialstaat von den Vorgaben der Effizienz und der Kontrolle geprägt wird.» – Andreas Schneitter, Tageswoche
 
«Mischa Hedinger skizziert diese paradoxe Situation mit kühler Gelassenheit, exakter Beobachtungsgabe und raffinierter Gestaltung.» – Regula Fuchs, Der Bund
 
«Der formal strenge, kurze und wichtige Film stellt absolut elementare Fragen unseres Zusammenlebens.» – Raphael Amstutz, Bieler Tagblatt
 
«Zuschauer zum Hinschauen zwingen» – Interview im St. Galler Tagblatt
 
«Unerschrockenen und unglaublich formbewusst.» – Geri Krebs, NZZ
 
«Schnörkellos und frei von jeder Sentimentalität verschafft uns Hedinger Zugang zu dieser von der Öffentlichkeit verborgenen Schnittstelle zwischen dem Schweizer Staat und seinen schwächsten Gliedern(...) Ein hochaktuelles und kontroverses Stück Schweizer Politkino.» – Reto Bühler, Programmation Kino Xenix Zürich
 
«Hedinger hat sich in eine längst noch nicht ausgelotete dokumentarische Nische gewagt.» – Michael Sennhauser, SRF 2 Kultur
 
«Mischa Hedinger empfiehlt sich nicht bloß als findiger Beobachter und hinterlistig präziser Erzähler. Er denkt und untersucht die Zumutungen neoliberal durchformter Realität von der Wahrnehmungs- und Machtmaschine Film her.» – Aus der Jurybegründung des "Carte Blanche"-Nachwuchspreises der Duisburger Filmwoche
 

Auszeichnungen und Preise

«Carte Blanche»-Nachwuchspreise des Landes NRW an der 37. Duisburger Filmwoche 2013, dotiert mit € 5000. Der Preis ist mit einem Mentorat von Harun Farocki verbunden.

Jurybegründung:
Situationen transparent machen; erkennen, was sich dem Auge entziehen will; einblicken, um Handeln zu ermöglichen. So lauten einige der wichtigsten Losungen des Dokumentarischen. So lauten aber auch die Arbeitsvorgaben zahlloser staatlicher Kontrollinstanzen, die sich im Dienst des Gemeinguts meinen. Sehen, als soziale Praxis, heißt Kontrolle, Abgleich, Prüfung. Für den Filmemacher, den wir auszeichnen, ist das kein Sündenfall des Dokumentarischen, sondern Arbeitsgrundlage.
 
Der Film, der uns hier auf ihn aufmerksam gemacht hat, beobachtet Beobachter bei ihrer Arbeit: In einstündigen Sitzungen soll geklärt werden, ob Menschen wieder Leistung tragen können, wie sie sollen. Ein Optimierungs-Schauspiel mit mäßigem Erfolg: Selbstentfaltungs- Floskeln laufen ins Leere, Machtdynamiken werden von der Kamera entziffert, Misstrauen ist die Konstante. Zugleich werden wir vom Wissen der Institutionen versucht, selbst ins Begutachten zu verfallen. «Assessment», so heißt der Film, prüft auch unseren eigenen Willen zum Ressentiment. Und Mischa Hedinger, so heißt der Filmemacher, empfiehlt sich nicht bloß als findiger Beobachter und hinterlistig präziser Erzähler. Er denkt und untersucht die Zumutungen neoliberal durchformter Realität von der Wahrnehmungs- und Machtmaschine Film her. Diese Klammer zeigt sich, blickt man auf frühere Arbeiten zurück, als durchgängige Handschrift und zentrales Interesse Hedingers. Wir sind gespannt, was als nächstes kommt.

 
+ Protokoll der Diskussion an der Duisburger Filmwoche

 

Lobende Erwähnung am Dokumentarfestival Dokka in Karslruhe, 2014

Jurybegründung:
Die Kamera richtet unseren Blick auf eine Leerstelle. Dort wird gleich ein Mensch Platz nehmen und Auskunft geben müssen. Der Film bringt uns in die ungemütliche Situation, selbst zum Assessor des Gesagten und Gesehen zu werden. Das System des Neoliberalismus greift aus dem Film auf uns über. Das sieht einfach aus. Aber durch die kluge Montage wird dadurch eine intensive und hochkomplexe Auseinandersetzung mit den Formen staatlicher Nötigung.